Der kubanische Schriftsteller Alejo Carpentier versammelt 1958 unter dem Titel Guerra del tiempo drei Erzählungen, die sich auf jeweils unterschiedliche Weise mit der Wahrnehmung derjenigen Zeit beschäftigen, die mit der Geschichte der Philosophie verknüpft ist. Programmgemäß wird dabei nicht nur der Zeit der Krieg erklärt. Vielmehr ist da zunächst der “Viaje a la semilla”, der auf den Ursprung der Dinge zurückzuweisen versucht; sodann verdeutlicht “Semejante a la noche” die Gründe, die über Jahrtausende hinweg Soldaten zur Ausübung des Kriegshandwerks bewegen; schließlich beschreibt der “Camino de Santiago” eine recht ungewöhnliche Pilgerfahrt, deren Absichten gerade mit dem Umgehen des eigentlichen Ziels erfüllt werden. Trotz der recht ungewöhnlichen Thematik lassen literarische Gemeinsamkeiten wie auch Abweichungen innerhalb des Korpus der Erzählungen ihren Höhepunkt im Jakobsweg erkennen, dessen Konturen die beiden voraufgehenden Novellen mithin schärfer zu umreißen vermögen.
DOI: | https://doi.org/10.37307/j.1866-5381.2003.01.06 |
Lizenz: | ESV-Lizenz |
ISSN: | 1866-5381 |
Ausgabe / Jahr: | 1 / 2003 |
Veröffentlicht: | 2003-04-01 |
Seiten 74 - 85
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