Die ,Venezianischen Epigramme‘ sind wenig beachtete Glanzstücke der deutschen Literatur, die in der wissenschaftlichen Forschung lange Zeit herabgewürdigt und entschuldigt wurden. Selbst ein so kompetenter Literaturhistoriker wie Hermann Hettner verwirft einen Großteil der Verse, die sich auf das Leben in Venedig beziehen, als „unbegreiflich schwach, fast werthlos“; die angriffslustigen Distichen werden von ihm regelrecht pathologisiert: [I]n der schroffen Herbigkeit der satirischen Ausfälle gegen das Christentum, gegen die französische Revolution, gegen die deutsche Sprache, gegen Newton und gegen die Newtonianer, ja gegen das ganze Menschengeschlecht, welchem der Vorwurf der erbärmlichsten Schuftigkeit zufällt, liegt ein tief krankhafter Zug, der in Goethes sonst so milder und lebensfroher Natur nur aus den trüben Erfahrungen der letzten Vergangenheit zu erklären ist.
DOI: | https://doi.org/10.37307/j.1866-5381.2018.01.18 |
Lizenz: | ESV-Lizenz |
ISSN: | 1866-5381 |
Ausgabe / Jahr: | 1 / 2018 |
Veröffentlicht: | 2018-05-30 |
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