Unter den aus Sizilien stammenden Autoren der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts ist Vincenzo Consolo vielleicht derjenige, der neben Stefano D’Arrigo am konsequentesten Literatur als Sprachreflexion und -schöpfung aufgefasst hat. Von seinen Anfängen, die noch im Schatten des Experimentalismus der frühen 60er Jahre stehen, bis zu den ‹barocken› späteren Texten zeichnet sich Consolos scrittura durch Plurilinguismus und Distanz zum kommunikativen Sprachregister aus. Ist der Plurilinguismus im bekanntesten Roman des Autors, Il sorriso dell’ignoto marinaio (1976), mit seinem ständigen Jonglieren zwischen verschiedenen Ebenen der Hochsprache und des Dialekts Abbild einer historischen, sozialen und kulturellen heterogenen Wirklichkeit, die sonst der Literatur verschlossen bliebe, so ist der Rückgriff auf den hohen pathetischen Stil in späteren Werken wie L’olivo e l’olivastro (1994) und Spasimo (1998) eine Form der Auflehnung gegen die Nivellierung und die mediale Trivialisierung der heutigen Welt, gegen die Consolo im Ton eines Pasolini unermüdlich polemisiert. Die vielleicht auffälligste rhetorische Figur in seinen Texten ist die enumeratio bzw. accumulatio: das Anhäufen von Nomina, Adjektiven, Metaphern.
DOI: | https://doi.org/10.37307/j.1866-5381.2017.02.32 |
Lizenz: | ESV-Lizenz |
ISSN: | 1866-5381 |
Ausgabe / Jahr: | 2 / 2017 |
Veröffentlicht: | 2017-12-01 |
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