Bei der vorliegenden Monographie handelt es sich um eine unter Wolfgang Neuber an der Freien Universität Berlin angefertigten Dissertation, die sich zum Ziel gesetzt hat, nicht nur eine umfassende Einführung in die Thematik der englischen Komödianten in Deutschland zu bieten, sondern sie möchte darüber hinaus auch einen Beitrag zur Untersuchung der englischen Genese des deutschen Berufsschauspiels liefern, wobei besonders die Sozial- und Kulturgeschichte der Wandertruppen sowie deren Repertoire und ihre Rezeption in Deutschland im 17. Jahrhundert im Zentrum der Arbeit stehen.
Bekanntlich waren die englischen Komödianten bereits im 19. und frühen 20. Jahrhundert Gegenstand unzähliger, materialreicher und oft sehr gründlich recherchierter, wenngleich manchmal zu positivistischer Arbeiten man denke nur an die Studien und Zusammenstellungen von Anna Baesecke, Albert Cohn, Wilhelm Creizenach, Gustav Fredén, Emil Herz, Johannes Meissner und Julius Tittmann. Der Verfasser der vorliegenden Studie greift wiederholt auf diese zurück, hinterfragt dabei aber auch deren Ergebnisse und erweitert, verifiziert und korrigiert diese durch eigene, teils neu entdeckte Quellen aus verschiedenen Archiven. Leider ist besonders der historische Teil der Arbeit in einer sehr schlichten Sprache abgefasst, die streckenweise nur in einer Aneinanderreihung einfacher Hauptsätze besteht. Haekel kann u.a. herausarbeiten, dass die elisabethanischen Theatertruppen eine Tradition einführten, die die deutsche Wanderbühne bis hin zur Gründung des Nationaltheaters prägten, während sie offensichtlich keine literarische Rezeption des elisabethanischen Dramas initiieren konnten. Ihre Stücke, von denen eine Reihe auf Dramen Shakespeares und seiner Zeitgenossen basierten, waren meist moralisierende Haupt- und Staatsaktionen, die nach Haekel durch das Phänomen des Performativen aber offensichtlich keine sozial disziplinierende Wirkung hatten. Im Mittelpunkt des interpretatorischen Teils der Arbeit stehen u.a. die Dramen Fortunatus, Niemand und Jemand, Esther, Der Bestrafte Brudermord sowie Titus Andronicus.
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