Was sind Rechtsnovellen? Die Beiträger*innen des Sammelbandes, der auf eine germanistisch-romanistische Tagung im Jahr 2014 zurückgeht, diskutieren unter diesem Titel Texte, die auf den ersten Blick heterogen anmuten. Das Textkorpus reicht von den lateinischen Gesta Romanorum über Aesops Fabeln und den Reineke-Fuchs-Stoff, die mittelhochdeutsche Märendichtung, Dante, Boccaccio bis hin zu dem Schwank- und Exempelbuch Schimpf und Ernst (1522) des Johannes Pauli, Luthers Tischreden und Matteo Bandellos Novelle (1554). Damit wird ein literarischer Rahmen zwischen Spätmittelalter und Früher Neuzeit abgesteckt, in dessen Zentrum einerseits die ‹Kurzerzählung› (siehe Untertitel), und dabei mehr Märe und Novelle (als etwa Fabel und Exempel) stehen, der sich andererseits aber offensichtlich nicht darauf beschränken lässt, wie man mit Blick auf Dante oder das Tierepos feststellen kann. Tatsächlich ist zu bedauern, dass die fast ausnahmslos instruktiven Einzellektüren des Sammelbandes im Inhaltsverzeichnis nicht untergliedert werden.
DOI: | https://doi.org/10.37307/j.1866-5381.2020.01.34 |
Lizenz: | ESV-Lizenz |
ISSN: | 1866-5381 |
Ausgabe / Jahr: | 1 / 2020 |
Veröffentlicht: | 2020-05-21 |
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