Als “Forschung ohne Output” geißelte Walter Kofler im Jahr 2000 die Bemühungen der altgermanistischen Zunft um neue Textausgaben zur Spielmanns- und Heldendichtung. Er kritisierte, daß noch immer in vielen Fällen auf Ausgaben des 19. Jhs. zurückgegriffen werden müsse, deren Editionsverfahren heute nicht mehr akzeptabel seien (“Vereinfacht heißt das Problem Lachmann”, S. 95). Als Negativbeispiel dient ihm insbesondere die Ausgabe des ‘Wolfdietrich D’ im ‘Deutschen Heldenbuch’ von Oskar Jänicke. Jänicke habe weitgehend beliebig Strophen ausgesondert oder aus verschiedenen Handschriften ergänzt, den Text – überliefert im 15./16. Jh. – in ein normalisiertes Mittelhochdeutsch zurückübersetzt und (v.a. aus metrischen Gründen) unzählige Konjekturen und Umstellung vorgenommen. Aber auch die (bessere) Edition des ‘Wolfdietrich D’ von Adolf Holtzmann3 genüge nicht den Anforderungen, die die Philologie heute an Textausgaben stelle (S. 96).
DOI: | https://doi.org/10.37307/j.1866-5381.2006.02.26 |
Lizenz: | ESV-Lizenz |
ISSN: | 1866-5381 |
Ausgabe / Jahr: | 2 / 2006 |
Veröffentlicht: | 2006-10-01 |
Seiten 414 - 416
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