Anna Maria Ortese (1914–1998) gehört zu den italienischen Autorinnen des 20. Jahrhunderts, deren Werk erst in jüngster Zeit in seiner ganzen Bedeutung entdeckt wird. Die Schriftstellerin, die als erstes von sieben Kindern in einer um herziehenden und von Armut geprägten Familie in Rom geboren wurde, kam 1928 nach Neapel, wo sie viele Jahre lebte; bis zu ihrem Tod blieb sie der Stadt als ihrer geistigen Heimat eng verbunden. Bereits mit 14 Jahren verließ Ortese die Schule, bildete sich autodidaktisch fort und veröffentlichte im Alter von 19 Jahren erste Texte in verschiedenen Zeitschriften. Das Werk der penibel arbeitenden Autorin, die stets zurückgezogen lebte, wuchs bis zu ihrem Tod auf sechs Romane an, die von vielen kleineren Erzählungen und journalistischen Arbeiten flankiert wurden. Obwohl bereits zum Zeitpunkt des Erscheinens Kritiker die herausragende Qualität ihres Schreibens würdigten, blieben ihre Werke lange Zeit auf einen kleinen Leserkreis beschränkt. Inzwischen wird Ortese jedoch der Status als “Klassikerin” der italienischen Literaturszene zu - erkannt.
DOI: | https://doi.org/10.37307/j.1866-5381.2011.02.04 |
Lizenz: | ESV-Lizenz |
ISSN: | 1866-5381 |
Ausgabe / Jahr: | 2 / 2011 |
Veröffentlicht: | 2011-12-08 |
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