Die Geschichte der Moderne kann nicht nur als Geschichte der Auflösung tradierter Ordnungen, der sozialen Differenzierung und der Zersplitterung des Ich und seiner Wahrnehmungsweisen verstanden werden, sondern auch als eine Geschichte der Sehnsucht nach anderen Wirklichkeiten, in denen die Unübersichtlichkeit des Alltags aufgehoben erscheint und – zumindest einen Augenblick lang – eine neue Ganzheit möglich wird. In dem Maße, wie sich das moderne Subjekt als konturenlos, dezentriert und der Welt entfremdet erfährt, imaginiert es Momente, in welchen es gelingt, eben diesen Zustand des Mangels und des Verlustes zu überwinden. In ihrer 1999 an der Universität Erlangen vorgelegten Dissertation zeigt Irmgard Scharold, wie Ausdrucksformen der Religion und des Mythos in Texten des 20. Jahrhunderts aus ihrem ursprünglichen Zusammenhang herausgelöst und umgedeutet werden, um auf diesem Wege dem nebulosen ‘anderen Zustand’ eine literarische Form zu geben. Im Mittelpunkt stehen dabei die fünf “Figuren der Darstellung” (S. 25), die ihrer komparatistisch angelegten Untersuchung den etwas umständlichen Titel geben: Epiphanie, Tierbild, Metamorphose, Passion und Eucharistie.
DOI: | https://doi.org/10.37307/j.1866-5381.2004.02.51 |
Lizenz: | ESV-Lizenz |
ISSN: | 1866-5381 |
Ausgabe / Jahr: | 2 / 2004 |
Veröffentlicht: | 2004-10-01 |
Seiten 463 - 467
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