Schon allein der Titel sticht aus der kontinuierlich anwachsenden Flut von “Mittelalter-Büchern” hervor: der damit insinuierte hermeneutische Rundumschlag geht mit wohlgestalteten und quellenreichen Ausführungen einher, die einmal mehr die andauernde Begeisterung für die Alterität einer chronologisch nur schwer fassbaren Epoche nachvollziehen lassen. Harald Kleinschmidt wirbt zu Beginn seiner Ausführungen intensiv und überzeugend für die Methode einer “conceptual history”, knapp gesagt für eine Variante der traditionsreichen Ideen- bzw. der Begriffsgeschichte angloamerikanischer Prägung. Es geht ihm um eine historische Semantik in lockerer Nähe zu Foucaults Diskursgeschichte, die in eine fächerübergreifende Kulturgeschichte eingebettet wird. Vor diesem Hintergrund sind “concepts” zu verstehen als Abstraktionen von Wirklichkeit, die es erneut zu pragmatisieren, d.h. in Kommunikationssituationen, Handlungskontexte und Wissensordnungen einzuschreiben gilt.
DOI: | https://doi.org/10.37307/j.1866-5381.2004.02.19 |
Lizenz: | ESV-Lizenz |
ISSN: | 1866-5381 |
Ausgabe / Jahr: | 2 / 2004 |
Veröffentlicht: | 2004-10-01 |
Seiten 385 - 388
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