Darstellungen über den “caballero de la Triste Figura”, den “Ritter von der traurigen Gestalt” wie er im deutschen Sprachgebrauch fälschlicherweise übersetzt worden ist, und seinen treuen Knappen Sancho Panza sind Legion. Seit der vierhundertjahr Feier des ersten Bandes von Miguel de Cervantes Saavedras Roman El ingenioso hidalgo don Quijote de la Mancha mehren sich auch Darstellungen, die die Adaptationen des Romans im methodischen Horizont von Intertextualität und Intermedialität untersuchen. Inge Detmers und Wolfgang W. Müller greifen in ihrer Einleitung des Sammelbands zu Don Quijotes Intermedialem Nachleben auf das frühneuzeitliche redivivus- Modell zurück und erläutern, dass bereits die narrative Gesamtkonzeption des Romans wie auch die Konzeption des Protagonisten die für die Postmoderne kennzeichnenden kritisch-kreativen Aneignungsverfahren des intermedialen rereading bzw. rewriting antizipieren. (S. 8) Demzufolge argumentieren sie, dass sich bereits im Prätext die theoretische Fundierung und die Konturen des Gegenstandes auffinden lassen, denen sich der Band widmen möchte. Auch wenn eine solche Einsicht keineswegs neu ist, so verspricht sie doch interessante neue Perspektiven auf ein allzu bekanntes Phänomen, dass nämlich Don Quijote sein Nachleben schon seit den ersten Bearbeitungen im 17. Jahrhundert nicht nur in der Literatur, sondern auch in anderen medialen Formen gefunden hat. Der Sammelband, der der im Rahmen des von Wolfgang G. Müller geleiteten DFG-Forschungsprojektes zur Don-Quijote-Rezeption in der englischen Literatur entstanden ist, situiert sich im Schnittfeld einer komparatistisch ausgerichteten Forschung zur Don- Quijote-Rezeption und zur medienwissenschaftlich fundierten Intertextualitätsforschung. (S. 8 f.)
DOI: | https://doi.org/10.37307/j.1866-5381.2012.02.17 |
Lizenz: | ESV-Lizenz |
ISSN: | 1866-5381 |
Ausgabe / Jahr: | 2 / 2012 |
Veröffentlicht: | 2012-12-14 |
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