Die radikale Feststellung Clayton Koelbs: “Kafka evidently considered the central and essential part of himself to be text, some combination of his own textual production and the pre-existing language…” korreliert mit der These, daß Kafkas Poetik eine grundlegende Textualität der Welt vorwegnimmt – eine These, die immer häufiger in der Kafkaforschung vertreten wird. Die nachdrückliche Textualität, von der auch Koelb spricht, sollte als eine Virtualisierung der Welt durch das Medium der Schrift verstanden werden. Die reale Welt wird durch ihre schriftliche Fixierung des-aktualisiert, mithin vernichtet, alle möglichen Verweisungsbezüge sind in einem oder mehreren Texten befangen, in denen das Subjekt sich selbst, als Text im Text, wieder findet. In dieser Hinsicht betrachtet Wolfradt das Somatische, welches zur Selbstbeobachtung zwingt, als die Kehrseite der Schrift, in der das Selbstbeschreiben erst möglich wird. Die komplizierte Beziehung zwischen Selbstbeobachtung und Selbstbeschreibung, die für die kreative und aggressive Spannung zwischen Schrift und Körper zuständig ist, plaziert den Körper in die Mitte der Schrift und hebt ihn als diejenige Instanz hervor, die unentbehrlich ist und gleichzeitig hemmend bei der Erzeugung des Textes wirkt.
DOI: | https://doi.org/10.37307/j.1866-5381.2005.01.02 |
Lizenz: | ESV-Lizenz |
ISSN: | 1866-5381 |
Ausgabe / Jahr: | 1 / 2005 |
Veröffentlicht: | 2005-04-01 |
Seiten 1 - 15
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