Daniel Syrovy legt eine an der Universität Wien entstandene, gleichwohl kurioserweise und nicht immer zu ihrem unmittelbaren Nutzen auf Englisch verfasste Studie zu zwei aus der Romania kommenden komisch-parodistischen Romanen der Frühen Neuzeit vor: dem Don Quijote von Miguel de Cervantes und dem Berger extravagant von Charles Sorel. Sein vorrangiges Beweisziel ist zu zeigen, dass beide entgegen weit verbreiteter Forschungsmeinung weder eigentlich komisch noch tatsächlich parodistisch sind. Denn das Komische sei, Syrovy zufolge, in beiden Texten immer schon funktionalisiert auf etwas Ernstes, und der Begriff der Parodie sei grundsätzlich untauglich, da sich, so seine Ansicht, im Prinzip jeder literarische Text in ein tendenziell parodistisches Spiel mit Gattungsschemata eingeschrieben finde und deshalb immer schon latent eine parodistische Wiederholung von Konventionen betreibe. Vor diesem Hintergrund scheinen ihm auch theoretische Überlegungen wie diejenigen Genettes in den Palimpsestes völlig unbrauchbar (“useless”; 110), da sie seiner Ansicht nach nur dazu führen, vermeintlich tautologisch anzuerkennen, dass jeder Text tendenziell “its own parody” sei bzw. dass gelte: “everything – intertextually speaking – is ‘parodying’ everything else” (111).
DOI: | https://doi.org/10.37307/j.1866-5381.2016.01.38 |
Lizenz: | ESV-Lizenz |
ISSN: | 1866-5381 |
Ausgabe / Jahr: | 1 / 2016 |
Veröffentlicht: | 2016-05-24 |
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